Auf einem frisch installiertem System mit ntpd als Zeitserver finden sich immer wieder folgende Fehlermeldungen im /var/log/syslog:
Oct 27 12:10:12 server1 ntpd[8023]: bind() fd 21, family AF_INET6, port 123, scope 6, addr fe80::1aa9:5ff:fe4f:8d2c, mcast=0 flags=0x11 fails: Cannot assign requested address
Oct 27 12:10:12 server1 ntpd[8023]: unable to create socket on bond0 (8) for fe80::1aa9:5ff:fe4f:8d2c#123
Oct 27 12:10:12 server1 ntpd[8023]: failed to initialize interface for address fe80::1aa9:5ff:fe4f:8d2c
Da ich auf dem Server kein ipv6 brauche und mich diese Meldungen im Logfile stören, habe ich mir das Ganze mal etwas näher angesehen.
Der ntpd bietet von Haus aus leider keine Möglichkeit sich auf ipv4 zu beschränken, sobald der Kernel ipv6 in irgend einer Weise verwendet versucht er auch ipv6 zu nutzen.
Also muss man ipv6 komplett abdrehen – wird auf dem Gerät ja eh nicht gebraucht…
Zum Abschalten von ipv6 braucht es nur einen Eintrag in der Datei /etc/sysctl.conf der wie folgt aussieht:
net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=1
Im laufenden Betrieb kann man das ohne Neustart mit folgendem Befehl testen:
sysctl -w net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=1
Und wer sich dafür interessiert welche Einstellungen denn aktuell gesetzt sind, der verwendet folgenden Befehl:
sysctl -a
Mit dem Eintrag in der /etc/sysctl.conf verhält sich der ntpd jetzt so wie gewünscht und schreibt nur noch ins Logfile wenn’s wirklich was Wichtiges zu schreiben gibt. 🙂