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Ubuntu 9.10 und zweites Bonding Interface bond1

Gestern hatte ich zum ersten Mal das Vergnügen auf einem Ubuntu 9.10’er System ein zweites Bonding Interface einzurichten. Für alle die nichts mit dem Begriff Bonding anfangen können – als Bonding bezeichnet man das Zusammenschalten zweier oder mehrerer Netzwerkkarten zu einer Virtuellen mit dem Ziel der Lastverteilung oder Ausfallssicherheit bzw. beidem (je nach Bonding Modus).

Als erstes habe ich in der /etc/network/interfaces wie gewohnt folgende Zeilen hinzugefügt:

auto bond1
iface bond1 inet static
address 192.168.200.213
netmask 255.255.255.0
post-up ifenslave bond1 eth2 eth3
pre-down ifenslave -d bond1 eth2 eth3

In der Datei /etc/modules war bereits vom ersten Bonding Interface folgender Eintrag vorhanden:

bonding mode=balance-xor miimon=100

Nach einem Neustart hätte ich eigentlich erwartet dass das auf Anhieb läuft und mir das interface bond1 zur Verfügung steht, weit gefehlt – es passiert mal eben garnichts.

Das Problem ist dass der Eintrag in /etc/modules nur einmal das bonding Modul in den Kernel lädt und ihm die Parameter für das erste Bonding Interface übergibt (bond0), vom zweiten (bond1) weiß der Kernel nichts und daher steht es uns nicht zur Verfügung.

Wie kriegt man jetzt also das zweite Bonding Interface zum laufen?
Die mir am einfachsten erscheinende Lösung ist den Eintrag in /etc/modules zu entfernen und anschließend eine neue Datei Namens /etc/modprobe.d/bonding anzulegen – mit folgendem Inhalt:

install bond0 /sbin/modprobe bonding -o bond0 mode=balance-xor miimon=100
install bond1 /sbin/modprobe bonding -o bond1 mode=balance-xor miimon=100

Nach einem erneuten Neustart des Rechners klappts dann auch mit den beiden Bonding Interfaces!

Will man beide mit unterschiedlichen Modis betreiben, so scheint es nur eine Lösung zu geben – den Modus über die Datei /etc/network/interfaces zu aktivieren:

pre-up echo 0 > /sys/class/net/bond1/bonding/mode
pre-up echo 100 > /sys/class/net/bond1/bonding/miimon

Und hier noch ein netter Spruch den ich heute Morgen im Zusammenhang mit einem offenen Hosentürl aufgeschnappt habe: „Wenn der Vogel tot ist, kann der Käfig ruhig offen stehen…“ 🙂

Manfred

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