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die lange Nacht des Servertauschens


Letzte Woche musste ich feststellen dass mein Server ein Problem mit seiner Festplatte hat, während des Filesystemchecks gab es beim Zugriff auf gewisse Sektoren I/O Errors und deutliche Klackgeräusche zu hören!

Also höchste Zeit das Ding zu tauschen!!!

Allerdings hat der Server noch eine IDE Festplatte und wenn schon tauschen dann wäre natürlich eine aktuelle SATA Platte mit halbwegs vernünftiger größe nicht schlecht.
Also gleich zwei 1 Terabyte SATA Platten von Samsung anschaffen (sind recht leise und brauchen nicht so viel Strom wie manch andere) – zusätlicher Controller oder gleich neues Mainboard? Ich hab mich für zweiteres entschieden, Controller hab ich sogar noch einen 3-Ware 9500 rumliegen gehabt 🙂
Neues Mainboard bedingt dann natürlich auch einen neuen Prozessor und frisches RAM. Ich hab mich für ein P5E-VM SE von ASUS und einen Intel E5200 Dual Core Prozessor entschieden – 2 GB RAM reichen dem Server locker. Alles in allem für knapp 400 Euro zu haben, dafür dass der alte Rechner schon locker mehr als 3 Jahre auf dem Buckel hat bin ich mit dem Preis sehr zufrieden.

Gestern Abend habe ich dann die Teile bekommen und eigentlich wollte ich am Wochenende in Ruhe die Umstellung vollziehen, allerdings hat der alte Lüfter derartig gelärmt, dass ich mich entschieden habe das ganze noch schnell (21:30 Uhr) umzubauen.

Also erst mal alles aus dem alten Server ausgebaut und die neue Hardware schön sauber verbaut – soweit kein Problem und in gut 30 Minuten erledigt. Der erste Start war ernüchternd, sobald das Kernel Modul für die zusätzliche PCI-X Netzwerkkarte von Digitus (r8169 Kernel Modul) geladen wird steht die ganze Kiste! Also erst mal die Karte wieder ausgebaut und anschliessend startet das System schon mal mit der alten Festplatte – bleibt allerdings dankt anderer Device-Bezeichnung (aus /dev/sda wurde /dev/sdb) stehen.

Die Live-CD hilft an der Stelle weiter, mit der Ubuntu 8.04 Live CD hochfahren von der alten Festplatte alles mounten, die neue Festplatte partitionieren, formatieren und ebenfalls mounten.
Anschließend habe ich mit „rsync -av /mnt/sdb /mnt/sda“ die ganzen Daten von der Alten auf die neue Platte kopiert.

Jetzt würde eigentlich nur noch der Boot-Loader fehlen, aber leider hatte ich mit:

mount -t proc none /mnt/proc
mount -o bind /dev /mnt/dev
mount -o bind /sys /mnt/sys

und anschließendem

chroot /mnt/sda
grub-install –root-directory=/ /dev/sda

wenig Erfolg – auch alle anderen Varianten brachten mich nicht wirklich weiter.

Die Idee mittels „dd“ den Boot-Sektor von der alten auf die neue Platte zu übertragen sollte man an der Stelle auf jeden Fall verwerfen, bei einem Raid kann man anschließend wieder von vorne anfangen 🙂

In meinem Fall habe ich mich dann dafür entschieden den einfachsten wenn auch nicht schnellsten Weg zu gehen, einfach mit der Live CD vorher ein System aufspielen (egal welches, hauptsache Grub ist dabei) und anschließend obige Schritte erneut durchführen. Hat mich ca. eine Stunde mehr gekostet, inzwischen war’s dann schon kurz vor 2 Uhr.

Aber immerhin der Server läuft und alle Daten sind auf dem Sicheren Raid!

Jetzt bleibt noch das Problem mit der Digitus Netzwerkkarte und dem Kernerl 2.6.24-22, die Suche bei Google hat mir ein paar Einträge beschert z.B.:

http://bugzilla.kernel.org/show_bug.cgi?id=10665
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/229113

Ich habe mich inzwischen dafür entschieden einen aktuellen Vanilla Kernel zu verwenden und wieder mal (nach mindestens 2 Jahren) einen Kernel selbst zu bauen – wenn der Modulare Kernel mit der Netzwerkkarte funktioniert, dann nehm ich mir eventuell noch die Zeit alle benötigten Module fix in den Kernel einzukompilieren – mal sehen.

Tja, im Bett war ich dann leider erst um 3 Uhr und eigentlich stehe ich ja um kurz nach 5 wieder auf… Bis kurz nach 6 Uhr habe ich mir dann doch gegönnt, etwas Schönheitsschlaf muss einfach sein 🙂

Bin gespannt wie’s heute Abend weiter geht mit dem frischen Kernel!

Tja heute Abend war ich dann nicht so erfolgreich! Der neue Kernel läuft super schnell, aber leider steht die Kiste nach wie vor sobald der Treiber für die Digitus Netzwerkkarte geladen wird (r8168b). Interessant ist auch dass ich die gleiche Karte bereits in einem anderen Server verbaut habe, dort läuft sie ohne Probleme auch mit der 8.04.1’er Version von Ubuntu und dem indenten Kernel.

Wie’s scheint ist’s wohl ein Kompatibilitäts Problem zwischen Netzwerkkarte und ASUS Mainboard.
Eventuell probier ich noch einmal mit einer älteren Ubuntu Release ob’s da grundsätzlich läuft, ein Downgrade kommt nicht so recht in Frage – da kauf ich lieber noch eine neue Netzwerkkarte!
In Kriesenzeiten soll man ja die Wirtschaft ankurbeln 😉

Manfred

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